Was ist Genusstraining?
Beim Genusstraining soll das Bewusstsein auf die kleinen, aber schönen Dinge im Leben gerichtet werden, um im leistungsorientierten Arbeitsleben einen Ausgleich zu schaffen. Das Genusstraining kann helfen, Stress zu vermindern, indem es durch gezieltes Training weg führt von kopflastigen Verpflichtungen unter Zeitdruck hin zur Wiederentdeckung aller Sinne (hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken). Dies wiederum führt zu einer Verbesserung des Wohlbefindens und somit zur Stressreduktion. Das Wahrnehmen von Nuancen ist beim Genießen sehr wichtig! Vor allem Alltägliches kann - bewusst wahrgenommen - zum Genuss führen. Klingt ganz einfach? Ist es auch!
Alltagsbeispiele
Es wäre möglich, ein paar Minuten früher aufzustehen und die Tasse Kaffee am Morgen ganz bewusst zu trinken. Stellen Sie sich vor, wie Sie sich schon beim Aufstehen darauf freuen, den ersten Kaffee am Morgen in Ruhe zu genießen. Sie hören die Kaffeemaschine vor sich hin glucksen, der Kaffeeduft verbreitet sich in der ganzen Küche, und Sie sehen zu, wie der Kaffee durch die Maschine rinnt. Sie nehmen den ersten Schluck, genießen es, wie die Wärme sich in Ihrem Körper ausbreitet, und konzentrieren sich vollkommen auf den herrlichen Geschmack Ihrer ersten Tasse Kaffee am Tag. Hört sich das nicht viel entspannter an als ein Kaffee-to-go, der während der Autofahrt einfach heruntergestürzt wird?
Oder Sie nehmen sich in der Mittagspause eine halbe Stunde Zeit und gehen spazieren. Dabei genießen Sie die herrliche Herbstlandschaft mit all ihren kleinen Details. Sie schauen sich die gelben und roten Blätter an, wie sie von den Bäumen fallen. Sie gehen durch das Laub und hören es rascheln, riechen den Herbstduft, der in der Luft liegt. Der kühle Wind streift Ihr Gesicht. Sie setzen sich kurz auf eine Bank und beißen in Ihren mitgebrachten Apfel. Ist das nicht viel schöner, als die Mittagspause am stickigen Arbeitsplatz zu verbringen? Funktioniert übrigens bei allen Jahreszeiten.
Anregungen zur Umsetzung
Sie sehen, das Genusstraining ist ganz einfach und kann in jeden Alltag eingeflochten werden. Überlegen Sie selbst, was Sie für sich Gutes tun können, was Sie schon lange nicht mehr gemacht haben, aber gerne tun würden. Hier ein paar Beispiele:
- Ein heißes Bad nehmen
- Ein gutes Buch lesen
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Etwas besonders Leckeres kochen
- Mit Freunden einen gemütlichen Abend verbringen
- Einen schönen Film im Kino anschauen
- Das Essen bewusst zu sich nehmen (ohne Ablenkung)
- Tanzen gehen
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Einen Sonnenuntergang beobachten
- Musik hören
- Mit den Kindern backen
- Ein Brettspiel spielen
- Einen heißen Tee trinken
- Sportliche Betätigung (schwimmen, joggen, Tennis spielen etc.)
- Power Nap (Kurzschlaf)
- Eine schöne Landschaft auf sich wirken lassen
- sich beim Sport auspowern
Wie setzen Sie das Genusstraining am Besten um?
Es ist wichtig, dass Sie sich bewusst Zeit hierfür nehmen und ihre Genusszeiten zelebrieren. Genuss geht nicht nebenbei! Machen Sie lieber weniger, dafür aber richtig. Idealerweise nimmt das Zeitfenster für Genuss pro Tag 15 bis 30 Minuten ein. Wenn es Ihnen leichter fällt, planen Sie sich diese Zeiten am Tag fest ein oder lassen Sie sich erinnern. Falls Sie das mit dem Handy machen sollten, schalten Sie es aber lieber beim Genießen aus. Das ist Ihre Zeit, und dabei sollte Sie niemand stören!
Um zu prüfen, ob Sie sich auch wirklich etwas gegönnt haben, bauen Sie sich doch abends (vielleicht vor dem Zubettgehen) einfach eine kleine Reflexionszeit ein. Hierbei können Sie nochmals Revue passieren lassen, was Sie sich selbst an diesem Tag Gutes getan haben. Vielleicht hilft es Ihnen dies aufzuschreiben oder Sie machen sich nur in Gedanken Notizen. Das ist Ihnen überlassen!
Kurzer Merkzettel für die Hosentasche
- Nehmen Sie sich bewusst Zeit! Genuss geht nicht nebenbei!
- Weniger ist mehr, aber bitte regelmäßig.
- Störquellen ausschalten (Handy, Computer etc.).
- Überprüfen Sie selbst, ob Sie sich etwas gegönnt haben.
- Genuss ist individuell, deshalb wählen Sie aus, was Ihnen gut tut. Es ist Ihre Zeit!