Eine Marktforschungsstudie mit 1.011 Mitarbeitern von Manpower und Toluna aus dem Jahr 2015 ergab, dass 49% der Befragten unzufrieden mit dem Job waren und 45% einen Arbeitsplatzwechsel in den nächsten zwölf Monaten andachten.
Wenn Sie auch zu den knapp 50% gehören und nicht wissen, ob Sie eine radikale Veränderung herbeiführen sollen oder doch eine kleine Veränderung ausreicht, habe ich hier eine tolle Übersicht von Anne Otto:
SIE WOLLEN EINE RADIKALE VERÄNDERUNG UND IHRE STELLE WECHSELN?
Gute Gründe |
Schlechte Gründe |
Die Firma hat finanzielle Schwierigkeiten, Gehälter werden nicht oder zu spät gezahlt |
Das Gefühl, ein anderer Job würde mehr „Spaß“ machen |
Das Zerwürfnis mit der direkten Führungskraft ist so eklatant, dass man auf keinen grünen Zweig mehr kommt |
Torschlusspanik: die Angst, jetzt noch mal etwas reißen zu müssen, bevor man zu alt ist |
Die Ethik und Positionierung des Unternehmens passt in keiner Weise zu den eigenen Werten und Zielen |
Diffuse Veränderungswünsche, zum Beispiel: „Irgendetwas im Leben muss anders werden“ |
Es fehlen Kernkompetenzen, die für diese Arbeit nötig sind – zum Bespiel wenn ein eher kreativ-chaotischer Mensch in einem Controllerjob landet, eine Ärztin kein Blut sehen kann |
Verärgerung, Frust, Kränkung durch einen Chef oder „die Firma“ und das daraus resultierende Gefühl, sofort alles ändern zu müssen |
Es herrscht so viel Routine – mehr als 70 Prozent – dass man nur noch gelangweilt ist und das Gefühl hat, nichts mehr dazuzulernen |
Der Glaube, dass es im neuen Job keinerlei Probleme mit Kollegen, Chefs und engen Zeitplänen geben könnte |
Die Arbeit führt zum Burnout oder zu ernsthaften körperlichen Krankheiten |
Ein Traumjob aus Kindertagen, nach dem man große Sehnsucht hat, ohne geprüft zu haben, ob er diesen Erwartungen standhält |
WANN MACHT ES SINN BERUFLICHE VERÄNDERUNGEN VORZUNEHMEN?
- Abgrenzungskonflikt zum Chef oder zu Kollegen: Ihr Chef gibt Ihnen Aufgaben, die nicht zu Ihrem Aufgabengebiet gehören? Ihre Kollegen drücken Ihre Arbeit an Sie ab? -> Lernen Sie sich besser abzugrenzen – dann können Sie bleiben
- Rahmenbedingungen Das eigentliche Problem ist nicht die Tätigkeit sondern die Umstände, die das Arbeiten unzumutbar machen. Was kann an den Rahmenbedingungen geändert werden?
- Zu hoher Leistungsanspruch: Sie machen sich selbst Druck eine bestimmte Leistung zu bringen. Statt nach immer besserer Leistung zu streben kann hier das Umdenken helfen und sich mal mit weniger zufriedenzugeben.
- Ängste: Wovor haben Sie Angst? Ist die Angst berechtigt? Wäre es bei einem anderen Job anders?
ODER ÜBERLEGEN SIE SICH SELBSTÄNDIG ZU MACHEN? STELLEN SIE SICH FOLGENDE FRAGEN:
- Braucht es einen Branchensprung oder möchten Sie in Ihrer Branche bleiben?
- Haben Sie Rücklagen für die erste Zeit oder müssen Sie sofort von dem neuen Job leben?
- Welche Persönlichkeit sind Sie? Besitzen Sie Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen, Organisations- und Verkaufstalent?
- Wie hoch ist Ihr Sicherheitsbedürfnis?
- Welche Fähigkeiten und Erfahrungen bringen Sie mit und wie können Sie diese optimal einsetzen?
Quelle: Otto, A. (2017): Soll ich den Job wechseln?. In: Psychologie Heute, Heft 51, S. 26-29; Bildquellennachweis: Sheila von Pexels